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Dreifache Premiere auf dem Weihnachtsmarkt

Premiere eins: „Gottes schönste Gabe ist der Schwabe!“
Während des Historischen Jahrmarktes 2016 hatte man schon einmal über das M-Wort nachgedacht mit dem Ziel, an Weihnachten den Wilden Süden nach Kornelimünster zu holen. Die Idee verwarf man aber schnell wieder als zu aufwendig und verrückt. Den Besuchern des Weihnachtsmarktes wollte man den kulinarischen Kulturschock ersparen, weswegen der Bürgerverein 2016 Pulled Pork Burger anbot. Lecker!

Die verrückte Idee geisterte aber weiterhin in einigen Vorstandsköpfen herum. Und so kam, was kommen musste: Man einigte sich auf ein Probeessen, das am 16.11.2017 beim Vorsitzenden des Vereins statt fand. Für die Herstellung des Test-Balons war ich verantwortlich. Die wichtigste Zutat, 2x 500 gr. Teig, ließ ich vom Bodensee ankarren, die Eltern unserer geschätzten Nachbarn waren entsprechend behilflich. Kurzerhand produzierte ich 32 „Herrgottsbescheißerle“, wobei für den Weihnachtsmarkt geplant war, jeweils zwei Stück davon als Portion und ohne Beilage anzubieten. Hm. Für das Probeessen ließ ich es mir nicht nehmen, noch ein wenig schwäbischen Kartoffelsalat vorzubereiten.

Bei Wein, Bier und Gin kam es also zur ersten Verkostung. Alle fanden den Test-Balon köstlich und man entschied einstimmig, 800 schwäbische Maultaschen für den Weihnachtsmarkt selbst herzustellen, also 400 Portionen. Und dann geschah ein Unglück: Unser Vorstandskollege Volker fand, dass die Säure des Kartoffelsalats sehr gut zu den Maultaschen passt. Schweigen, zustimmende Blicke der anderen, die nach und nach zu mir wanderten und schon hing ich am Fliegenfänger: Das volle Programm also, jetzt inklusive Kartoffelsalat.

Den Produktionstag legte man auf den 29.11.2017 fest. Sportlich. Hürde eins: Wo 25 kg. Maultaschenteig hier in NRW auftreiben? Ich griff zum Hörer und rief die Firma Bürger an. Denn zuvor waren Anfragen bei Kaufland und bei selbst bei der Metro gescheitert. Jedenfalls hatte ich nicht einmal eine Stunde nach meinem Anruf gleich von zwei zuständigen Vertriebsmitarbeitern des Herstellers Rückrufe (das ist, finde ich, außerordentlich beachtlich, Vertrieb aus Leidenschaft trotz der Kleckermenge): Ein Vertriebler telefonierte mit der Metro in Würselen und veranlasste, dass dort ein entsprechender Artikel angelegt wird. Das revidierte ich, weil die Artikelanlage wohl drei Tage in Anspruch nimmt und ein lokaler Gastro-Lieferant sich ebenfalls bereits kümmerte, wobei später leider die Info kam, dass der Großhändler nur ganze Paletten dorthin liefert, was den Rahmen dann doch gesprengt hätte. Aufgrund eines Hinweises des anderen Vertrieblers rief ich Edeka in Aachen an, man nahm dort artig meine Bestellung auf und gegen alle Zweifel konnte ich schon am übernächsten Tag 50 Packungen Nudelteig abholen. Strike! Hürde zwei: 26 kg Brät wurde für den Produktionstag bei der Fleischerei Geerkens aus Brand bestellt. Und den weiteren Kram, den man noch so braucht, holten wir bei der Metro. Darunter 50 kg geschälte Kartoffeln, ich hatte es ja schließlich so gewollt.

Dann kam der Produktionstag: Ohne Serkan Sistermanns, Inhaber der Kasino Kantinen Betriebs GmbH auf dem Philips Gelände, wären wir kläglich gescheitert. In einer einwandfrei sauberen und perfekt ausgestatteten Großküche konnten wir fünf Vorstandsmitglieder die Maultaschen produzieren. Lassen wir die Bilder für sich sprechen. Nach 5 1/2 Stunden inkl. Küchenreinigung war die Sache erledigt. Die Maultaschen vakuumierte man und lagerte sie in geeigneten Kisten im Kühlraum. Großartig!

Der Kartoffelsalat wurde jeweils am Verkaufstag frisch produziert. Selbstkritik: Da wir Wert auf Kühlung legten, obwohl der schwäbische Kartoffelsalat ohne Ei daherkommt, mussten wir leider feststellen, dass der Geschmack unter der Kälte litt, weswegen jede Portion mittels heißer Brühe eine geschmackliche Starthilfe erhielt.

Insgesamt kamen die Maultaschen sehr gut an, die Samstags-Charge an Kartoffelsalat schnitt weniger gut ab als die Sonntags-Charge, die so richtig „schlonzig“ und lecker war.
Jedenfalls konnte die gesamte Produktion an Maultaschen verkauft werden (es gingen sogar ganze Vakuum-Pakete über den Tresen, für den Heimgebrauch sozusagen).

Die ganze Aktion, so stressig sie war, hat am Ende einen riesen Spaß gemacht. Das ist nichts, was jährlich wiederholt werden kann, aber ich würde es auf jeden Fall sofort wieder tun. Do-it-yourself gefällig? Hier wie versprochen das Rezept. Bei YouTube gibt es ein schönes Video, allerdings mit anderer Rezeptur (Hackfleisch statt Brät).

Es konnte trotz eines absolut fairen Verkaufspreises von nur 4 € wieder ein angemessener Überschuss aus dem Verkauf erzielt werden, der wie im vergangenen Jahr der Vereinsjugend in Kornelimünster zugute  kommt. Nachtrag zum Verkaufspreis: Ein Nachbar berichtete mir vom Weihnachtsmarkt in Stuttgart, wo eine Maultasche mit ein wenig Brühe wohl 4 € kostete, zum gleichen Preis gab es beim Bürgerverein eine zweite Maultasche und noch einen Schlag Kartoffelsalat dazu. Bei ons isch halt dr Kunde König 😉

Unser Dank gilt allen Produktionshelfern sowie den Service-Kräften in der Bude.
À propos „Bude“, kommen wir also zur

Premiere zwei: Budenzauber!
Mit vollständiger Förderung durch die Bezirksvertretung Kornelimünster – vielen Dank dafür !!! – konnten im Mai zwei Verkaufsbuden für den Weihnachtsmarkt und sonstige Anlässe bei Dennis Winterberg beauftragt werden. Sie wurden à la minute fertig und machen optisch wirklich etwas her. Zunächst war eine herkömmliche Konstruktion geplant, von Dennis‘ Skizzen und Ideen war der Vereinsvorstand aber sofort angetan und auf dieser Grundlage fertigte Dennis die Buden an.

Man baute die zwei Buden auf, eine für den Bürgerverein, die andere nutzte der Chor. Den Praxistest haben beide Buden mit Bravour überstanden. Auf- und Abbau begleitete Dennis beim ersten Mal, damit nichts schief geht. Und wir gelangen zu

Premiere drei: Weihnachtskränze by Anneliese Moers
Nicht vom Bürgerverein initiiert, aber trotzdem eine tolle Idee: Finanziell ausgestattet vom Bürgerverein versah Anneliese Moers die Laternen am Korneliusmarkt in diesem Jahr mit sehr kreativen Weihnachtskränzen, die bei allen Besuchern gut ankamen und eine noch schönere Atmosphäre schafften. Vielen Dank auch dafür, ebenfalls den Helfern bei der Aktion: Bei Schols wurde gemeinsam vorbereitet. Herbert Hahnen, Michael Cosler und Männ Moers durften die Kränze dann aufhängen.